Eine kleine Geschichte vom „Nichts“ – oder: Gedanken zur Wirksamkeit von Energiemedizin.

Beim Lesen des Buches „Die Leber wächst mit ihren Aufgaben“, geschrieben vom Arzt und Komiker Eckart von Hirschhausen, übrigens sehr empfehlenswert für die Lachmuskeln, stieß ich – mal wieder – auf einen geistigen Erguss über die Wirksamkeit der Homöopathie und anderer naturheilkundlicher Mittel, wo ja scheinbar mit „Nichts“ geheilt wird. Da kam mir der Gedanke, auf ähnliche Weise zum Nachdenken anzuregen.

Das „Nichts“

Als Heilpraktiker werden wir immer wieder mit Krankheiten und Symptomen konfrontiert, die scheinbar aus dem „Nichts“ kommen. Allergien tauchen plötzlich aus dem „Nichts“ auf, Schmerzen kommen aus dem „Nichts“ und gehen aus unerfindlichen Gründen wieder ins „Nichts“. Und manchmal will „Nichts“ so richtig Besserung bringen.

Da wäre es doch sinnvoll, sich einmal etwas näher mit „Nichts“ zu beschäftigen. – Oder?

Also – begeben wir uns zunächst einmal auf einen kurzen Exkurs in die Physik, genauer in die Quantenphysik. Wenn das Bohr´sche Atommodell  stimmt – und so lehrt man es uns schon in der Schule – ist zwischen Atomkern und den Elektronen eine Riesenmenge – na was wohl – „Nichts“. Dieses „Nichts“ ist soviel, dass, wenn der Atomkern etwa 10 cm Durchmesser hätte, das erste Elektron etwa den gleichen Abstand hätte wie der Mond zur Erde. So lautet die erste Erkenntnis: Es gibt ganz schön viel „Nichts“ auf der Welt. Was bedeutet das für den Körper, der ja nun auch aus Atomen besteht? Kurze Anleihe aus der Quantenphysik: Wenn wir all dieses „Nichts“ aus einem etwa 180 cm großen Menschen entfernen würden, wäre er nicht größer als ein Stecknadelkopf und hätte nebenbei bemerkt aber die gleiche Masse (je nachdem zwischen 80 und 120 Kilogramm). Also – lautet die zweite Erkenntnis über das „Nichts“: Das „Nichts“ macht aus einem Stecknadelkopf einen einmeterachtzig großen Menschen. (Vielleicht auch aus der sprichwörtlichen Mücke einen Elefanten).

Daraus ergibt sich für den interessierten Leser eine nachdenkenswerte Frage: Was hält all dieses „Nichts“ zusammen?

Zitat hierzu aus der Quantenphysik: Nur die Mediziner glauben noch an die Physik, die Physiker glauben wieder an den lieben Gott.

Hier kommen die Homöopathie und anderen Energieverfahren ins Spiel: Was die Wirkung der Homöopathie für viele Menschen so unbegreiflich macht, ist der vielzitierte „Tropfen im Ozean“, mit dem die Verdünnung in der Homöopathie verglichen wird. Jenseits der sogenannten Lohschmidt Zahl – also etwa ab D23 – ist keine Heilsubstanz mehr nachweisbar. Wie kann man also glauben, dass man mit „Nichts“ heilen kann? Zum Kuckuck, schon wieder dieses „Nichts“! Meinen die Homöopathen vielleicht das, wenn sie vom Simile-, also dem Ähnlichkeitsprinzip sprechen?

Also heilt man das „Nichts“ oder etwas was aus dem „Nichts“ kommt mit „Nichts“. Das ist ja spannend. Wenn in der Homöopathie mit dem „Nichts“ durch das „Nichts“ angeblich nichts passiert, warum wird dann diese Methode durch Pharmaindustrie und die medizinischen Institutionen immer mehr eingeschränkt? Viele dieser „nichtssagenden“ Heilmittel werden vom Markt genommen, oder den Herstellern werden schwierige und teure Zulassungen aufgedrückt. Ist das nicht ein bisschen viel Lärm um „Nichts“?  Oder sollte es Menschen geben, die mehr über das „Nichts“ wissen als sie zugeben?

Scheinbar – denn in vielen Glaubenssystemen wird sogar systematisch (seit Tausenden von Jahren) über das „ Nichts“ meditiert. Alte Sanskritschriften enthalten den Satz: Alles ist Maya (Illusion/Nichts).

Und Samuel Hahnemann? Wusste der vielleicht schon mehr über das „Nichts“?

Daraus folgt die dritte Erkenntnis: Wir wissen noch so gut wie nichts über das „Nichts“. Oder vielleicht doch?

In der „Nichts“- Medizin wird permanent daran gearbeitet, das „Nichts“ und seine Störungen zu erfassen und zu heilen. Ständig tauchen neue Diagnosegeräte auf, welche noch besser in der Lage sind, die Ursachen von gesundheitlichen Einschränkungen, die aus dem „Nichts“ kommen und das „Nichts“ stören, zu erfassen und positiv zu beeinflussen.

Könnte dieses Wort „Nichts“ eventuell durch das Wort Energie oder Energiefeld ersetzt werden? Versuchen Sie es. Lesen Sie den Text nochmal und bauen Sie sinngemäß diese Wörter ein.

Ich wünsche Ihnen allen einen erkenntnisreichen Tag und möge Ihnen viel gutes „Nichts“ immer reichlich zur Verfügung stehen. Damit nichts Ihr „ Nichts“ stören und aus dem Gleichgewicht bringen kann. (Ähh – wie ist das, wenn „Nichts“ aus dem Gleichgewicht ist?)

Dipl.-Ing. Wilfried Menke, Heilpraktiker